Miadhail (auch geschrieben: Midhail) ist ein elfischer Magierlehrling auf Wanderschaft. Er ist dabei noch recht jung, ca. 90 Jahre alt (was etwa 22 Jahren bei Menschen entspricht). Ansonsten ist er ca. 1,75 m groß, hat lange schwarze Haare und blau-graue Augen. |
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Die Kleriker gaben sich Mühe, die Einflüsse, die seine Mutter auf ihn hatte, zu tilgen. Midhail mochte die Kleriker, sie erzählten wenigstens keine Horrormärchen über seine Mutter - wie viele andere; aber er vergaß seine Mutter trotzdem nicht. Seine Erinnerungen an sie waren zwar voll von seltsamen und dunklen Dingen, aber auch voll von Lachen und Freude. Er war als Kind immer um sie gewesen und hatte viel gesehen, aber er hatte ihr Handwerk nie als bedrohend oder böse empfunden.
Es wurde bald offenbar, dass die Magie, wie in seiner Mutter, auch in ihm stark war. Als er alt genug war (50 Jahre, entspricht ca 12 Menschenjahren) begann seine Ausbildung zum Magier in der Akademie. Er kam gut zurecht und war ein guter Schüler, fast zu gut. Denn immer wenn ihm etwas besonders gelang, flickerte Besorgnis in den Augen seiner Lehrer auf, eine latente Angst, daß er ein starker Magier werden mochte und dann die Wege seiner Mutter einschlagen könnte. Seine Ausbildung spezialisierte sich auf die Magie der Verwandlung, ein Bereich, der Nekromantie völlig ausschloß. Das war auf den Einfluß der Kleriker zuzuschreiben, sein Zugeständnis an sie.
Er hatte einige Freunde, tollte mit ihnen herum, wie jeder andere Jugendliche auch. Dennoch merkte er bald, daß kaum jemand vergaß, auch seine Freunde nicht, wer seine Mutter war. In der Magiergilde war es am schlimmsten. Dort kursierten gräuliche Märchen über seine Mutter, die ihm bei jeder Gelegenheit unter die Nase gebunden wurden. Ständig spürte er in seiner Umgebung eine Mischung aus Mißtrauen, versteckter Angst und, bei anderen Schülern, auch Neid. Die dauernden Worte seiner Lehrmeister, daß es gerade seine unbedingte Pflicht sei, dem Guten zu dienen, klangen ihm dauernd in den Ohren, bis er es nicht mehr hören konnte. Er wurde ein wenig zum Einzelgänger, da er es meist vorzog, allein zu sein, anstatt die dauernde Nervosität in den anderen zu fühlen.
In der Magiergilde lief ihm ein Kätzchen zu, ein Weibchen. Er hatte immer Katzen geliebt. Im Haus seiner Mutter waren ständig mindestens ein halbes Dutzend von ihnen gewesen. So nahm er es auf und es wurde sein ständiger Begleiter, sein Markenzeichen. Er nannte sie Duilliath (gespr. Dulias) - das bedeutet 'Schattenblatt' - weil sie so schwarz und grau war wie ein Schatten, und ihm ebenso überallhin folgte. Der Charakter der Katze, eigenwillig und stolz, raffiniert und geschickt, weise und immer ihr eigener Herr, war der Pfad, dem er folgen wollte, ein Spiegelbild seiner Seele.
Als er seine Ausbildung beendet hatte, als bester der Schule, sollte er dafür einen kleineren Wunsch frei haben. Er bat darum, man möge seiner Katze ein verlängertes Leben geben, damit sie ihm erhalten bliebe und er auf seinen Reisen nicht einsam wäre. Der oberste Magier wunderte sich ein wenig darüber, aber schliesslich war Midhail als seltsam bekannt, und er erfüllte ihm den Wunsch.
In der Elfenstadt hatte er alles gelernt, was man ihm beibringen wollte. Magie, die mehr der neutralen Schule entsprang als der guten, gab es nicht. So machte er sich auf nach Ormovil, um dort seine Studien fortzusetzen und nebenbei auch noch ein paar Abenteuer zu erleben.
Zunächst jedoch suchte er seine Mutter auf, die am Rand des Waldes bei den Zwergen lebte. Sie war dort angesehen und half auch mit ihrer Kunst den Einwohnern. Seine Erinnerung hatte ihn nicht getäuscht. Er blieb ein paar Wochen dort, glücklich sie wiederzusehen, und erzählte ihr von seinem Leben und von seinen Reiseplänen. Sie schien zufrieden zu sein, daß ihr Sohn seinen eigenen Weg eingeschlagen hatte. Als er weiterzog, schenkte sie ihm ein Amulett zum Abschied.
Hier sind die Erlebnisse seiner bisherigen Reise in Hoeg und Arconia
Hinweis: Diese Geschichte enstand beim Spiel mit dem Rollenspiel AD&D, 2nd Ed.