Ich
werde in dieser Facharbeit versuchen, die Entwicklung optischer Speichermedien
von den Anfängen des Lochstreifens über moderne DVD-RAMs hin
zu holographischen und polymeren Speichern näher zu beleuchten. Dabei
liegt eine besondere Betonung auf den neueren Entwicklungen dieses Gebietes
und speziell den derzeit noch erforschten Methoden der Datenkonservierung.
Ich
möchte aber nicht verschweigen, dass das Gebiet der holographischen
Speicher und der sich daraus ergebenden Anwendungen sowie die Möglichkeit
der Verwendung photorefraktiver Polymere sich noch im Entwicklungszustand
befinden und ständig neue Erkenntnisse hinzukommen. Auch werden die
meisten Forschungen auf diesem Gebiet von Firmen zur späteren kommerziellen
Vermarktung vorangetrieben, so dass verständlicherweise ein gewisses
Geheimhaltungsbedürfnis besteht. Es wird mir daher nicht möglich
sein, die allerneuesten Erkenntnisse dieses interessanten Forschungszweiges
mit einzubeziehen, sondern ich kann mich nur auf veröffentlichte Publikationen
berufen, die aus diesen Gründen nicht ohne weiteres den Stand der
aktuellen Forschungen widerspiegeln müssen.
1. Einleitung
Vorerst
will ich den Begriff "optischer Speicher" für die weitere Benutzung
in dieser Facharbeit definieren. Ein optischer Speicher ist ein Medium
oder ein Gerät, das solch ein Medium enthält, welches in der
Lage ist ,Informationen in der Art zu speichern, dass diese zur Benutzung
auf optischem Wege ausgelesen werden können. Es ist
dabei weder erforderlich, dass diese Informationen optisch gespeichert
werden müssen, noch ist ausgeschlossen, dass sie auf anderen
Wegen wieder eingelesen werden können.
2. Herkömmliche Formen optischer
Speicher
2.1 Der Lochstreifen als Vorgänger
aller optischen Speicher
2.1.1
Funktionsweise
Der
Lochstreifen ist ein dünner Streifen aus Papier oder Plastik. Zum
Speichern von Informationen wird dieser Streifen gelocht. Die Information
ist in dem Vorhanden bzw. Nichtvorhandensein von Löchern im Lochstreifen
enthalten. Dabei wird meistens das Vorhandensein als binäre 1 und
das Nichtvorhandensein als binäre 0 ausgewertet. Die Informationen
werden zeilenweise verschlüsselt und jede Zeile besteht normalerweise
aus 7 Spalten sowie einer Positionierungsspalte in der Mitte, die in jeder
korrekten Zeile ein Loch enthält.
Der
Lochstreifen wird mechanisch mit einem Schreibgerät beschrieben und
dann optisch oder elektrisch wieder ausgelesen. Beim elektrischen Auslesen
wird der Lochstreifen zwischen einer Kontaktplatte und einer Reihe Bürstenkontakte
entlanggezogen. Die Kontaktplatte und die Bürstenkontakte berühren
sich durch die Löcher hindurch und es kann ein Strom fließen.
Gegenüber
dem mechanischen Auslesen stellt das optische Auslesen einen gewaltigen
Fortschritt dar. Hierzu wird der Lochstreifen unter einer Lichtquelle entlanggeführt
und das Licht fällt durch die Löcher auf einen Photowiderstand
oder einen Phototransistor und wird so in ein elektrisches Signal umgewandelt.
Diese Art der Informationsrückgewinnung hat den Vorteil, dass der
Lochstreifen nicht mechanisch beansprucht wird und so länger benutzbar
bleibt. Weiterhin kann die Lesegeschwindigkeit erhöht werden, ohne
das die Gefahr besteht den Lochstreifen zu beschädigen.
2.1.2
Grenzen der Anwendung und Weiterentwicklung
Der
Lochstreifen hat jedoch viele Nachteile. So ist ein Lochstreifen beispielsweise
sehr feueranfällig und ohnehin wenig robust. Gegen den Einsatz des
Lochstreifens spricht auch die geringe Datendichte und Datentransferrate.
Auch ist der Lochstreifen auf den sequentiellen Zugriff beschränkt
und eignet sich somit nicht, um schnellen Zugriff auf die Datenbestände
zu haben.
2.2 CD und Abkömmlinge
Als
Weiterentwicklung des Lochstreifens ist die Compact Disk (CD) anzusehen.
Obwohl die Entwicklung hier einen gewaltigen Schritt nach vorn gemacht
hat, ist das Grundprinzip des Lochstreifens noch vorhanden. Allerdings
sind die meisten Nachteile entfernt worden, so dass die CD heute das am
weitesten verbreitete optische Massenspeichermedium ist.
Bei
einer CD werden die Daten als Folge von 120 nm tiefen Vertiefungen (Pits)
und Nicht-Vertiefungen (Lands) auf einer Kunstoffscheibe von 12 cm Durchmesser
gespeichert. Diese werden im normalen Fabrikationsprozeß durch einen
Abdruck von einem Master erzeugt. Im Premaster-Bereich wird der Datenfluß
normalerweise durch einen starken LASER-Strahl (siehe 2.2.4) auf die CD
gebrannt.
Die
Daten werden dabei in einer Spur, die kreisförmig von Innen nach Außen
verläuft, gespeichert. Abgetastet wird eine CD durch einen schwachen
LASER-Strahl, der über ein Linsensystem auf die CD fokussiert wird.
Der Höhenunterschied von Pits zu Lands beträgt ein Viertel der
Wellenlänge des LASER-Strahls, wodurch es zu einer Phasenverschiebung
um 180° kommt.
Über
Polfilter im Linsensystem wird der von der CD reflektierte Strahl auf einen
Photosensor geleitet. Durch die Polfilter wird der von einem Pit reflektierte
Strahl herausgefiltert, so dass am Sensor eine Abfolge von Dunkel- und
Hellzonen registriert werden kann.
Damit
die CD nicht allzu störanfällig gegen Kratzer wird, können
die Daten nicht einfach als 1 und 0 für Pit und Land gespeichert werden.
Vielmehr steht der Wechsel von einer Höhenstufe auf die jeweils andere
für eine binäre 1 und das Gleichbleiben der Höhe für
eine binäre 0.
Damit
dieses System funktioniert, müssen zwischen zwei 1 mindestens zwei
0 stehen. Um die korrekte Spurführung zu gewährleisten, dürfen
es aber auch nicht mehr als elf 0 sein. Deshalb kommt die Eight to Fourteen
Modulation (EFM) zum Einsatz. Dabei wird einem Byte eine Folge von 14 binären
1 oder 0 zugewiesen.
Aus
der EFM folgt auch, dass die Pitlänge zwischen 0,833 µm und
3,054 µm variiert.
Zur
Datenspeicherung auf CD sind verschiedene Standards definiert. In den sogenannten
Coloured Books sind insgesamt fünf Standards enthalten:
Der
Red Book Standard(CD-DA) definiert die digitale Tonkonservierung auf CDs.
Der
Yellow Book Standard(CD-ROM) definiert die Datenspeicherung auf CDs.
Im
Orange Book Standard(CD-R) wird die Datenspeicherung auf beschreibbaren
CDs definiert.
Desweiteren
gibt es noch den Green Book und den Blue Book Standard. Diese Standards
enthalten jedoch nur selten benutzte Datenträger.
Eine
CD ist in Sektoren aufgeteilt, welche die kleinste adressierbare Einheit
bilden. Jeder Sektor enthält 98 Frames. Jedes Frame besteht aus 27
Bits für die Synchronisation, einem Subcode von 8 Bit Länge,
96 Bits für Daten, 32 Bits für die Paritätsinformationen,
noch einmal 96 Bit Daten und wieder 32 Bit Paritätsinformationen.
Durch die Paritätsinformationen ist sichergestellt, dass ein Lesefehler
auch als solcher erkannt wird.
2.2.1
CD-ROM
Eine
Compact Disk - Read Only Memory (CD-ROM) ist eine Weiterentwicklung der
normalen CD-DA. Neben den reinen Daten werden auf einer CD-ROM auch Verwaltungs-
und Fehlerkorrekturdaten gespeichert, so dass die tatsächliche Speicherkapazität
unter der einer CD-DA liegt, welche nur zusätzlich zur Musik nur noch
Fehlererkennungsdaten aufnimmt. Trotzdem liegt die Speicherkapazität
einer CD-ROM noch bei etwa 650 bis 680 MegaByte (MB).
Der
Yellow Book Standard unterscheidet zwei Modi für die Speicherung.
Modus 1 ist die gängige Daten-CD mit zusätzlichen Fehlererkennungs-
und Korrekturdaten. Ein Sektor im Modus 1 gliedert sich in 12 Bytes Synchronisationsdaten,
4 Bytes Header, 2048 Bytes Nutzdaten, 4 Bytes Fehlererkennungsinformationen,
8 Bytes Leerstellen und 276 Bytes Fehlerkorrekturdaten.
Modus
2 hat heute keine weitere Bedeutung in der Datenverarbeitung, da er zwar
eine erhöhte Kapazität hat, ihm jedoch die Fehlerkorrekturdaten
fehlen. Im Modus 2 besteht ein Sektor nur aus 12 Bytes Synchronisationsdaten,
4 Bytes Headerinformationen und 2336 Bytes Nutzdaten.
Um
die Datensicherheit bei einer CD-ROM zu gewährleisten, wird das Interleavingverfahren
angewandt. Der Bitstrom wird auf der CD nicht hintereinander gespeichert,
sondern verteilt. So liegen zusammengehörende Daten nicht hintereinander.
Wenn nun ein Flächenfehler auftritt, ist er als kleiner Fehler auf
mehrere Sektoren verteilt, anstatt auf einem Sektor einen unbehebbaren
Fehler herzustellen. Dadurch kann er leichter mit Hilfe der Fehlerkorrekturdaten
korrigiert werden.
2.2.2
Bildplatten
Bildplatten
sind physikalisch ähnlich aufgebaut wie CD-ROMs, haben jedoch ein
anderes Speicherformat. Es gibt allerdings auch Modifikationen, die größer
sind als eine CD-ROM.
Bildplatten
waren am Anfang dieses Jahrzehnts besonders im Bereich der Unterhaltungselektronik
weit verbreitet, da sie zu diesem Zeitpunkt die Datenträger mit der
höchsten Datendichte waren. Auf eine Seite einer Bildplatte passen
circa 35 Minuten Video oder 54 000 Einzelbilder. Heute kommen Bildplatten
fast nur noch in den alten Datenbeständen von Bibliotheken oder anderen
Informationseinrichtungen vor.
2.2.3
DVD und andere CD-Typen
Die
Digital Versatile Disk (DVD) scheint das Speichermedium der nahen Zukunft
zu sein. Die DVD ist gar nicht einmal mehr so jung, aber ihre Verbreitung
hält sich noch in Grenzen. Was wohl auch dem nicht eindeutig geklärten
Streit über die Standardisierung geschuldet sein mag, weswegen viele
Firmen noch vor einer Investition zurückschrecken.
Die
DVD ist so vielseitig, dass sie womöglich CD-ROM, CD-DA und Videokassette
ersetzen könnte. Obwohl sie die gleichen Maße hat wie eine herkömmliche
CD, hat eine DVD selbst in der kleinsten Ausführung ein Datenvolumen
von 4,7 GigaByte (GB).
Bei
der DVD werden die Daten auf die gleiche Art und Weise wie auf einer CD
untergebracht. Allerdings werden die Daten nun mit einem verringerten Spurabstand
von 0,74 m
m statt 1,6 m
m und einer kleineren Pitlänge gesichert.
Noch
größere Speichermengen werden auf einer DVD untergebracht, indem
man zwei Lagen übereinanderlegt und die DVD zweiseitig beschreibt.
Dabei ist die erste Lage nur für eine bestimmte Wellenlänge durchlässig
und die zweite reflektiert alles. Wenn man jetzt mit zwei LASERn mit verschiedenen
Wellenlängen die Daten liest, kann man wahlweise die erste oder die
zweite Lage gezielt auslesen.
So
hat eine zweilagige einseitige DVD bereits ein Volumen von 8,5 GB. Zweiseitig
beschriebene DVDs erreichen demnach 9,4 GB bzw. 17 GB.
Die
DVD hat dem Unterhaltunggssektor allerdings noch einige Erweiterungen zu
verdanken. Ein Ländercode soll das Abspielen von DVDs aus anderen
Erdteilen unmöglich machen, um die Filme, die in den USA früher
erscheinen, nicht auch sofort im Rest der Welt verfügbar zu machen.
Der Speicherplatz wird verbraucht, indem man 8 Ton- und 9 Videospuren aufzeichnet,
um den Film in mehreren Sprachen und aus vielen Perspektiven abspielen
zu können. Zum Kopierschutz wurde eine Verschlüsselung hinzugefügt
sowie ein Modell, das zwar noch umstritten, aber dennoch durchführbar
ist. Demnach soll eine DVD einmal für private Zwecke kopierbar sein.
Eine Kopie von der Kopie ist jedoch ausgeschlossen. Außerdem soll
es Modelle, geben bei denen die DVD nach dem ersten Einlegen nur 72 Stunden
abspielbar bleibt. Man erspart sich so das Zurückbringen der DVD in
den Videoverleih. Durch Anruf und entsprechende Bezahlung ließe sich
dann die Frist um weitere 72 Stunden verlängern oder durch eine höhere
Bezahlung ganz abschalten. Allerdings bliebe die DVD dann nur im selben
Abspielgerät lesbar.
2.2.4
CD-R und DVD-RAM
Die
CD-Recordable (CD-R) ist eine beschreibbare Form der CD. Dabei wird ein
Rohling benutzt, der den selben Spezifikationen folgt wie die CD. Statt
der Vertiefungen hat der Rohling aber eine gleichförmige Schicht aus
einem meist organischen Farbstoff, der durch Hitzeeinwirkung lichtundurchlässig
wird. In einem CD-Recorder werden die Daten auf die CD ,gebrannt`.
Durch
dieses Verfahren werden die selben Strukturen auf der CD-R gespeichert
wie bei einer herkömmlichen CD. Dadurch kann man, eine entsprechende
Software vorausgesetzt, alle Unterarten der normalen CD mit einem Brenner
erzeugen. Eine gebrannte CD-DA ist also auch in jedem CD-Spieler abspielbar.
Allerdings
gibt es einige neue Formate, die sich nur im jeweiligen Brenner lesen lassen.
Durch diese Erweiterungen wird es möglich mehrere Sessions auf einer
CD zu speichern.
Eine
Session enthält die gesamte Datenstruktur einer CD. So ist es möglich,
neben mehreren Dateisystemen, z.B. Macintosh und PC, auch verschiedene
Standards, z.B. Audio- und Datentracks auf einer CD zu speichern. Man kann
auch in einer Session die CD nur halb beschreiben, um in der nächsten
Session den Rest des Speicherplatzes zu benutzen.
Eine
Erweiterung, das sogannte UDF macht es sogar möglich Daten auf der
CD zu löschen. Dabei werden die Daten allerdings nicht physikalisch
gelöscht, das ist unmöglich, sondern nur als gelöscht markiert.
Bei
der DVD-RAM kommt die Phase-Change-Technologie zum Einsatz um die Daten
auch wieder löschen zu können. Dazu wird mit einem LASER die
DVD-RAM auf verschiedene Temperaturen erhitzt um etwas zu speichern oder
zu löschen. In der DVD befindet sich dann ein Farbstoff, der bei unterschiedlichen
Aggregatzuständen unterschiedliche Lichtdurchlässigkeit erzielt.
Die Standardisierung ist allerdings noch nicht abgeschlossen. Eine DVD-RAM
nach heutigem Standard kann 2.6 GB speichern.
3. Die Speicher von
Morgen
Im
professionellen Sektor haben die Speicheranforderungen für große
Datenbanksysteme die TeraByte (TB)-Grenze längst überschritten.
Einen eventuellen Lichtblick am Horizont stellen sicherlich die holographischen
und die polymeren Speichermedien dar. So gelten 170 TB auf der Größe
einer Kreditkarte als innerhalb der nächsten 20 Jahre durchaus erreichbar.
3.1 Holographische
Speichermedien: Ein Terabyte auf dem Volumen eines Stückchens Würfelzucker
3.1.1
Allgemeines
Holographische
Speicher sichern Daten als Veränderungen des Brechungsindex in Kristallen.
Möglich wird dies durch den photorefraktiven Effekt.
Um
etwas im Kristall zu speichern lenkt man einen Addressierungs- und einen
Bildstrahl so auf den Kristall, dass sie sich im Kristall überlagern.
Dem Bildstrahl wird die zu speichernde Infomation aufmoduliert, beispielsweise
mit einem Flüssigkristalldisplay im Strahlengang. Es kommt im Kristall
zu einem Interferenzmuster aus Bild- und Adressierungstrahl, welches durch
den Photorefraktiven Effekt gespeichert wird. Wenn man den Adressierungstrahl
wieder anlegt, ohne einen Bildstrahl auf den Kristall gerichtet zu haben,
wird der ursprüngliche Bildstrahl wiederhergestellt (Siehe Bilderverzeichnis
Nr.1).
Um
mehrere Seiten zu speichern, ändert man den Winkel des Adressierungsstrahls
minimal. So können bis jetzt 160 000 verschiedene Seiten gespeichert
werden. Da die Technik noch entwickelt wird, werden bis zur Marktreife
des Systems wohl viel mehr möglich sein.
3.1.2
Der Photorefraktive Effekt
Der
Photorefraktive Effekt wurde entdeckt als unerwünschte Eigenart von
bestimmten Kristallen, z.B. Lithiumniobat, ihren Brechungsindex durch Lichteinwirkung
zu verändern. Das machte diese Stoffe untauglich zur Verwendung als
Linsen, da der Lichtstrahl unvorhersehbar abgelenkt wurde. Durch den photorefraktiven
Effekt sind diese Kristalle aber vorzügliche holographische Speicher.
Durch
Lichteinwirkung werden in den Kristallen Ladungsträger freigesetzt.
Unter dem Einfluß eines von außen angelegten elektrischen Feldes
werden die Ladungsträger beweglich. In den dunklen Bereichen sind
die Ladungsträger quasi gefangen und sammeln sich. Infolge dieser
Ladungsverteilung wird der Brechungsindex des Materials aufgrund des elektro-optischen
Effekts geändert.
3.1.3
Die Möglichkeiten der Datencodierung
Holographische
Speicher arbeiten seitenorientiert, wodurch sie sich sehr gut zur Verwendung
in relationalen Datenbanken eignen. Eine relationale Datenbank ist normalerweise
zweidimensional in Zeilen und Spalten organisiert. Dieses Prinzip läßt
sich fast ohne Veränderung zur Verwendung in holgraphischen Speichern
übernehmen.
Da
ein holographischer Speicher über das reine Speichern und Abrufen
hinaus noch Fähigkeiten zur Mustersuche bietet, muss eine Datencodierung
diese Möglichkeiten einbeziehen. Bei der Entwicklung einers Codierungsschemas
muss man auch die Fehlererkennung und Korrektur berücksichtigen.
Eine
Möglichkeit zur Fehlererkennung und Korrektur ist der Cross-Parity-Code
(CPC) . Hierbei wird über jede Spalte und jede Zeile ein Parity-Bit
gebildet. Das Parity-Bit gibt mit 1 und 0 an, ob in der Spalte bzw. Zeile
eine gerade oder ungerade Zahl an 1 vorkommt. Zusätzlich wird ein
Parity-Bit für die gesamte Tabelle berechnet. Aus einer Tabelle mit
I Zeilen und J Spalten wird eine Tabelle mit I+1 Zeilen und J+1 Spalten,
die dann letztendlich abgespeichert wird.
Beim
Lesen wird diese Prozedur wiederholt. Wenn keine Lesefehler aufgetreten
sind, sind alle neu berechneten Parity-Bits auf 0 gesetzt. Bei einem
Lesefehler, wird das Parity-Bit für die gesamte Tabelle 1 und in den
Parity-Bits über die Spalten und Zeilen wird jeweils genau ein Bit
1 sein, welches dann die fehlerhafte Stelle angibt. (siehe Bilderverzeichnis
Nr.2). Bei zwei Lesefehlern ist das Gesamt-Parity-Bit 0, aber in den
Zeilen- und Spalten-Parity-Bits sind mehrere 1. Dann muß die Seite
noch einmal gelesen werden.
Da
in Datenbankanwendungen nur ein eingeschränkter Zeichensatz benötigt
wird, kann man die Spalten-Parity-Bits weglassen, wenn man gleichzeitig
vereinbart, dass in jeder Spalte beispielsweise nur genau zwei 1 vorkommen
dürfen. Erreicht wird dies, indem man pro Spalte ein Zeichen codiert
und die Bit-Kombinationen so wählt, dass jedes Zeichen aus genau zwei
1 besteht. Denkbar wäre z.B. ein Bit zum Auswählen der Gruppe
und ein Bit zum Auswählen des Zeichens aus der Gruppe, und eine Einteilung
in 5 Gruppen á 10 Zeichen. Diese Codierung begünstigt auch
das assoziative Wiederauffinden.
Das
assoziative Wiederauffinden von Daten ist eine Spezialität holographischer
Speicher. Dabei wird ein Bildstrahl mit den gesuchten Informationen auf
den Kristall gerichtet, ohne dass ein Adressierungsstrahl anliegt. Alle
gespeicherten Hologramme, die mit den gesuchten Daten etwas gemeinsam haben,
rekonstruieren nun ihren Adressierungsstrahl, der dann aufgefangen und
gemessen werden kann. Um ein gutes Funktionieren dieser Methode gewährleisten
zu können, müssen die gespeicherten Seiten einen guten Kontrast
untereinander haben.
Es
wäre also keine gute Idee alle Ziffern in eine Gruppe zu bringen,
da sonst bei der Suche nach einer Telephonnummer sämtliche Datensätze
zumindest eine teilweise Übereinstimmung mit dem Suchargument haben
würden.
3.1.4
Anwendungsgebiete
Wie
bereits gesagt, wird das hauptsächliche Anwendungsfeld sich vorerst
zumindest auf Datenbankanwendungen beschränken. So kann eine riesige
Mitgliederdatenbank beispielsweise in wenigen Augenblicken nach beliebigen
Informationen durchsucht werden.
Auf
lange Sicht werden durch holographische Speicher aber auch völlig
neuartige Formen der Unterhaltungselektronik entstehen können. Auf
einem Kristall könnte man dann hunderte verschiedene Filme oder hunderte
verschiedene Versionen eines Films speichern. Man könnte den Film
als Hologramm aufzeichnen und der Unterhaltungsindustrie so eine dritte
Dimension verschaffen.
3.2 Polymere Speicher:
Die Tesarolle als Datenspeicher
3.2.1
Allgemeines
Polymere
sind Verbindungen der organischen Chemie. Es handelt sich dabei um Riesenmoleküle,
die als lange Ketten aus den kurzen Monomeren zusammengesetzt sind. Dazu
verbinden sich viele gleichartige Monomere wie Perlen an einer Kette zu
einem langen Riesenmolekül. Polymere haben weite Verbreitung, da jede
Art von Kunststoff aus ihnen besteht.
In
letzter Zeit haben die Polymere die Wissenschaftler immer wieder in Aufregung
versetzt. So wurden Polymere entdeckt, die Strom leiten, sich bei Stromfluß
zusammenziehen oder ausdehnen, leuchten und sogar Licht in elektrischen
Strom umwandeln können. Es wurden auch Polymere entdeckt, die den
photorefraktiven Effekt aufweisen, wie z. B. der Tesafilm.
3.2.2
Forschung und Entwicklung
Einer
Mannheimer Forschungsgruppe ist es gelungen, auf einer 10m-Rolle Tesafilm
10 GB Daten zu speichern. Dazu werden die Daten mit einem LASER-Strahl
auf den Film "gebrannt" und so als Brechungsmuster gespeichert. Ausgelesen
werden die Daten wieder mit einem LASER-Strahl. Dieses Prinzip erreichte
im Labor eine Datenrate, die einer normalen 4 GB Festplatte entspricht.
Die
Tesarolle ist zwar das prominenteste Beispiel für polymere Speicher,
bei weitem aber nicht das einzige.
Die
amerikanische Firma Ioptics will in diesem Jahr ihre "OROM" als Prototyp
vorführen. Diese soll 128 MB auf Kreditkartengröße speichern
können.
Die
norwegische Firma Opticom arbeitet an einer Speicherfolie, die gänzlich
aus Polymeren bestehen und in Sandwich-Bauweise mehrere Schichten vereinen
soll. Die oberste Schichte besteht aus elektrisch leitfähigen Polymeren,
die in einer Art Gitter übereinander angeordnet sind und das Adressierungsnetz
bilden. Darunter liegt eine Schicht aus Polymeren, die leuchten, wenn man
ein elektrisches Feld anlegt. Die dritte Schicht ist die eigentliche Speicherschicht,
deren Polymere sich durch Lichteinwirkung in ihrer Lichtdurchlässigkeit
verändern lassen. Die vierte und fünfte Schicht bilden Polymere,
die den Lichtimpuls wieder in Strom auf einem Adressierungsnetz umwandeln.
Um
Daten zu speichern wird ein starker Lichtimpuls erzeugt, der die Lichtdurchlässigkeit
der dritten Schicht ändert. Wenn man die Daten wieder abfragen will,
erzeugt man einen schwächeren Lichtimpuls und bekommt die Daten von
der fünften Schicht zurückgeliefert.
3.2.3
Vorteile gegenüber herkömmlichen Speichern
Die
Polymeren Speicher können als Folien übereinandergelegt werden,
ohne sich gegenseitig zu beeinflussen. Auf diese Art kann die Speicherkapazität
leicht vervielfacht werden. Durch die Folienbauweise sind sie auch sehr
leicht und dünn, biegsam und trotzdem robust. Nicht zuletzt deshalb
zeigt das Militär reges Interesse an Polymeren. Man kann polymere
Speicher in Folienbauweise mit riesigen Datentransferraten ausstatten,
indem man eine ganze Zeile auf einmal liest.
Aufgrund
der Kompaktheit lassen sie sich leicht in mobile Geräte einbauen.
Digitalkameras oder tragbare Computer sind Paradebeispiele für diese
Art der Verwendung.
Die
Folien, die für diese Speicher benötigt werden, lassen sich kostengünstig
in riesigen Mengen herstellen und werden dann einfach auf die richtige
Größe zugeschnitten.
4. Zusammenfassung
Die
nahe Zukunft gehört sicherlich der DVD, da sie Standards für
nahezu jeden Bereich der Datenaufzeichnung bereitstellt. Mittelfristig
werden die Polymeren Speicher eine Datenaufzeichnung in noch nicht gekanntem
Umfang möglich machen. Doch letztendlich werden sich wahrscheinlich
die holographischen Speicher durchsetzen, da sie sehr gut in das Konzept
der rein optisch arbeitenden Computer passen.
5. Bildmaterial
Grafik
Nr. 1: Aufbau eines holographischen Datenspeichersystems
Grafik
Nr. 2: Beispiel für holographisch gespeicherte Daten
6. Glossar
Bit |
Kleinste
Informationseinheit eines Computers. Ein Bit speichert nur 1 oder 0. |
Byte |
Ein
Byte besteht aus 8 Bits und ist die Standardeinheit mit der im Computerbereich
gerechnet wird. |
Datendichte |
Gibt
an wie dicht Daten auf einem Speicher aufgezeichnet werden. Üblich
sind Bit/cm² bzw. Bit/cm³ als Einheit. |
Datentransferrate |
Gibt
an mit welcher Geschwindigkeit Daten vom Speicher in den Computer übertragen
werden. Einheit ist MB/s. |
Interferenz |
Überlagerung
von zwei oder mehr Wellen, bei der es zu teilweiser gegenseitiger Auslöschung
oder Verstärkung kommt. |
Master |
Eine
Glasscheibe von 12 cm Durchmesser in die die Pits die die CD später
enthalten soll eingebrannt werden. Vom Master werden Abdrücke hergestellt,
die als Pressformen für die herzustellenden CDs dienen. |
Modulieren |
Ein
Trägersignal so verändern, dass es Nutzdaten mitführt. |
Parity |
Verfahren
um die Datensicherheit bei der Übertragung sicherstellen soll. Dabei
wird für eine Gruppe aus einzelnen Bits ermittelt, ob eine gerade
Anzahl 1 oder eine ungerade Anzahl enthalten ist. |
RAM |
Random
Access Memory (Speicher für willkürlichen Zugriff) ist ein Speicher,
bei dem Daten gelesen und geschrieben werden können. |
ROM |
Read
Only Memory (Speicher für nur-lesenden Zugriff) ist ein Speicher,
der nur gelesen werden kann. |
Seitenorientiert |
Bedeutet,
dass die Daten nicht Bit für Bit ausgelesen werden, sondern gleich
eine Seite auf einmal. Die meisten Datenträger arbeiten nicht Seitenorientiert. |
Sequentieller
Zugriff |
Beschreibt
die Art der Adressierung. Die Daten werden nacheinander ausgelesen und
es ist nicht möglich an eine bestimmte Stelle zu springen. Eine Tonbandkassette
arbeitet sequentiell, eine CD nicht. |
Wellenlänge |
Physikalische
Eigenschaft von Wellen die angibt wie groß die Entfernung von einem
Wellenberg zum nächsten ist. Wir nehmen Licht unterschiedlicher Wellenlägen
mit unterschiedlichen Farben war. |
7. Literaturverzeichnis
Viele
Quellen habe ich aus dem Internet bezogen. Da sich die Inhalte im Internet
ständig ändern, ist es möglich, dass einige Quellen nicht
mehr auffindbar sind. In diesem Fall bekommen Sie bei mir eine Kopie davon.
-
-
- Microsoft LexiRom
- Bertelsmann Lexikothek
- http://www.nml.org/Publications/TechnicalReports/TechnologyAssessments/
SolidStateMemoryStudy/holographic.html
- http://www.enteleky.com/litrew.htm
- http://www.enteleky.com/problem.htm
- http://www.enteleky.com/mhol.htm
- http://www.enteleky.com/method.htm
- http://www.enteleky.com/present.htm
- http://www.enteleky.com/mpaper.htm
- http://www.engr.colostate.edu/optical/OCG/html/Library/Journal/oe96/index.html
- http://139.18.121.13/MM_EP/10_CDROM/node17.html
und Unterangebot
- http://www.dvd-info.de/lexikon/index.htm
- http://www.zdnet.de/Produkte/artikel/Komp/9712/dvd-wc.htm
- http://hydra.mpi-stuttgart.mpg.de/zwe
/dv/iso9660.html
- http://granite.sru.edu/~myers/optpres/tsld015.htm
- http://www.vibrio.de/
chip Pressetext vom 13.08.1998
- http://www.ep4.phy.uni-bayreuth.de/forschung.html
und Unterangebot
- http://www.ha.de/contents/ha/news/computer/html/130298/aufm.htm
und Unterangebot