This site tries to give an overview about the mechanical
engineering study in germany. Therefore this text is only in german. Sorry
!
Diese Seite widmet sich dem Maschinenbaustudium.
Es koennen natuerlich nur subjektive Erfahrungen wiedergegeben
werden, die sich im wesentlichen auf die Technische
Hochschule Darmstadt beziehen, dennoch ist der Inhalt des Studiums
meiner Erfahrung nach mit anderen Hochschulen durchaus vergleichbar.
Gliederung:
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Was ist Maschinenbau
?
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Wie kann ich Ingenieur
werden ?
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Was erwartet mich im
Studium ?
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Warum Praktikum ?
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Wie geht es weiter ?
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Was bringt die Zukunft
?
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Links zum Thema
Definition:
Was ist Maschinenbau ?
Der Maschinenbau wird zu den anwendungsorientierten
Ingenieurwissenschaften gezaehlt. Aufgrund der hohen technischen Vielfalt
gibt es den allgemeinen Ingenieur nicht. Neben dem Maschinenbau existieren
noch andere Ingenieursdiziplinen wie Elektrotechnik, Bauingenieurwesen,
Vermessungskunde, Chemieingenieurwesen oder gar kombiniert mit Wirtschaftswissenschaften
als Wirtschaftsingenieurwesen.
Der klassische Maschinenbau impliziert
dem Laien oft ein durch die Historie gepraegtes Bild, indem es um irgendwelche
lauten,laermenden,schweren und oelige Maschinen geht, die man auf wundersame
Art und Weise berechnen kann und die auch dann tatsaechlich laufen. Diese
Vorstellung ist im Grunde genommen richtig, sie ignoriert aber den fortschreitenden
technischen Wandel. Von der schnaufenden Dampfmaschine im Zeitalter der
Industrialisierung bis zum hochentwickelten, elektronisch gesteuerten Flugantrieb
war ein grosser Entwicklungsprozess notwendig, der die Vorstellung von
primitiven,grobschlaechtigen Maschinen relativiert. Das oeffentliche Interesse
orientierte sich eher am Boom der Mikroelektronik und uebersah den daraus
resultierenden Vorteil auch fuer den Maschinenbau, der schliesslich in
der Mechatronik, einer Verschmelzung von Mechanik und Elektronik, seine
Vollendung findet.
Der Maschinenbau befasst sich also mit der Konstruktion und Berechnung
von Maschinen aller Art. Unter einer Maschine versteht man ein Gebilde
oder eine Apparatur, die dazu dient dem Menschen Arbeit abzunehmen oder
zu erleichtern. Sie soll also eine bestimmte Aufgabe erfuellen. Dabei wird
immer Energie umgewandelt, d.h. der Maschine muss Energie, in welcher Form
auch immer, zugefuehrt werden, damit sie Ihre Aufgabe erfuellen kann. Der
Maschinenbauingenieur hat nun die Aufgabe, Maschinen oder Teile davon nach
einem bestimmten Anforderungsprofil zu konstruieren. Er kann dabei schon
im Anfangsstadium mit Wissenschaftlern anderer grundsaetzlicher Fachrichtungen
z.B. Physikern zusammenarbeiten, um ueberhaupt festzustellen, was naturwissenschaftlich
generell moeglich ist einschliesslich der mathematischen Formulierung.
Danach folgt die Ueberlegung, ob eine Maschine mit den derzeit zu Verfuegung
stehenden technischen Mitteln, z.B. entsprechenden Werkstoffen zu realiseren
ist. Schliesslich geht es an die Konstruktion, bei der das abstrakte Verfahren
in technische Elemente und Fertigungsschritte konkretisiert wird. Der konstruierende
Ingenieur muss hierbei auf eine sichere, funktionserfuellende und letzendlich
auch umweltschonende und wirtschaftliche Realisierung achten.
Neben der klassischen Aufgabe des
Konstruierens kann die Taetigkeit eines Ingenieurs auch andere Bereiche
umfassen. Ingenieure werden auch fuer die Fertigungsplanung, den Vertrieb,
die Projektierung und Arbeitsvorbereitung, Sicherheitsabnahmen (z.B. TÜV)
oder in der Forschung und Entwicklung eingesetzt. Dem Maschinenbauer steht
also ein weites Betaetigungsfeld offen, sofern es sich irgendwie um technische
Anwendungen handelt.
Frage:
Wie kann ich Ingenieur werden ?
Um den Titel eines Diplom-Ingenieurs
(Dipl.ing) zu erlangen muss man eine Ingenieurwissenschaft studieren. Dazu
stehen einem in Deutschland grundsaetzlich zwei Wege offen. Zum einen das
Studium auf einer Fachhochschule (FH, Abschluss als Dipl.ing (FH)), zum
anderen das Studium an einer Universitaet, Technischen Universitaet (TU)
oder Technischen Hochschule(TH) mit Abschluss eines Dipl.ing (TH).
Als Zulassungsvoraussetzung ist
fuer das FH-Studium ein Fachabitur oder eine entsprechende techische Ausbildung
(fuer Maschinenbau: Industriemechaniker, Werkzeugmacher etc.) noetig. Auf
die Universitaet gelangt man nur durch die allgemeine Hochschulreife (Abitur).
Die Studiengaenge unterscheiden
sich grundsaetzlich wie folgt: Das FH-Studium ist kuerzer und praxisorientierter,
waerend das TH- oder TU-Studium laenger dauert und theorieorientierter
verlaueft. Es empfiehlt sich daher eine abgeschlossene Ausbildung vor einem
FH-Studium vorweisen zu koennen. Fuer das Universitaetsstudium ist dies
nicht unbedingt vonnoeten, zumal diese Studienvariante zeitaufwendiger
ist.
Auf beiden Bildungszweigen gliedert
sich das Maschinenbaustudium in zwei Teile. Zunaechst erfolgt Grundstudium,welches
auf der FH in der Regel drei, auf der TH vier Semester oft jedoch laenger
dauert. Danach schliesst sich das Hauptstudium an, dessen Dauer nicht genau
vorhersehbar ist, eine Zeit von mindestens vier Semestern ist jedoch einzuplanen.
Fuer akademisch besonders Ambitionierte steht an der Universitaet die Moeglichkeit
einer Promotion zur Verfuegung, die in der Regel ca. drei Jahre in Anspruch
nimmt und mit dem Dr.ing abgeschlossen wird. Eine anschliessende Professur
ist allerdings fuer Ingenieurabsolventen erst nach fuenf Jahren Industrieerfahrung
moeglich.
Ob eine Promotion lohnt, muss jeder
selbst entscheiden. Zwingend ist sie auf keinen Fall, promovieren sollten
Ingenieure mit Freude am wissenschaftlichen Arbeiten. Selbige nur mit der
Absicht auf ein besseres Einstiegsgehalt zu absolvieren ist dagegen bedenklich;
das Risiko, wegen des hohen Einstiegsalters auf Ablehnung zu stossen, ist
nicht zu unterschaetzen.
Nach und kurz vor Vollendung des
Studiums steht der Ingenieur vor der Aufgabe, seine erste Stellung anzunehmen
und vorerst natuerlich zu finden. Aus der Praxis wird immer berichtet,
dass man im Studium kaum bis gar nicht auf das Berufsleben vorbereitet
wird. Dies bedeutet fuer den jungen Ingenieur ein erneutes Umlernen und
Umdenken bevor er endgueltig als berufstaetiger Ingenieur taetig sein kann.
Frage:
Was erwartet mich im Studium ?
Die folgenden Ausfuehrungen beziehen
sich auf das Maschinenbaustudium an einer Technischen Hochschule bzw. Universitaet,
eine Uebertragung auf FH´s ist nur eingeschraenkt moeglich, im wesentlichen
aber richtig.
Nach dem Abitur oder einer Ausbildung,
evtl. auch davor, absolvieren wohl die meisten (maennlichen) angehenden
Studenten ersteinmal ihren Militaer- oder Zivildienst. Dies ist auch empfehlenswert,
denn schliesslich kann der Bund noch bis ins dritte Semester seinen Anspruch
auf sofortige Verfuegbarkeit geltend machen, und aus dem Studium gezogen
zu werden ist keine glueckliche und angenehme Angelegenheit. Als weiteres
meist terminliches Problem stellt sich das Industriepraktikum
dar, das meist im Umfang von mehreren Wochen schon teilweise vor der Immatrikulation
abzuleisten ist. hierbei kann jedoch in der Regel ein Antrag auf Sondergenehmigung
gestellt werden. Es ist jedoch je nach Moeglichkeit guenstig, moeglichst
viel Praktikum vor Studienbeginn abzuleisten. Zwar fehlt zunaechst der
theoretische Hintergrund, aber man wird spaeter im Studium, das auch in
den Semesterferien mit Pruefungen aufwartet, nicht zu sehr durch Pflichtpraktika
beansprucht.
Frueher war als naechste Huerde
der Numerus Clausus (NC) zu bestehen. In juengerer Zeit jedoch haben die
Hochschulen aufgrund der stark sinkenden Studienanfaengerzahlen auf eine
Zulassungsbeschraenkung durch NC verzichtet. Bleibt hier also nur die Frage
mit welcher Art von Abitur und mit welchem Durchschnitt man am besten das
Maschinenbaustudium angeht. Diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten.
Die Didaktik im (Grund-)Studium differiert zwar nur in relativ geringem
Masse von der in der Schule, wichtig ist in diesem Zusammenhang aber nicht
die absolut gute oder sehr gute Abiturabschlussnote, sondern vielmehr das
Wissen oder Koennen des einzelnen Abiturienten, denn die Schulen unterscheiden
sich in ihren Bewertung teilweise stark.
Das gleiche trifft auf die Wahl der Leistungskurse zu. Die Standard- oder
vielleicht sogar Klischeekombination ist hier Mathematik-Physik (und je
nach Bundesland noch ein drittes Fach), aber zwingend erforderlich ist
sie keinesfalls. Bedeutsam ist einzig was dem Schueler bis zu seinem Abschluss
an Technisch-Mathematischem Wissen vermittelt wurde. ein guter Mathematik
Grundkurs kann hier fuer einen guten Start ins Maschinenbaustudium sorgen.
Kritisch wird es aufgrund des hohen Anteils der Mathematik im Maschinenbaustudium
allerdings dann, wenn Mathematik z.B. nach der zwoelften Klasse abgewaehlt
wurde, weil der Schueler keine Motivation mehr verspuerte. In diesem Fall
ist eine genaue Pruefung der Umstaende und Informationsbeschaffung auch
von der angestrebten Hochschule erforderlich, um unangenehme Ueberraschungen
zu vermeiden.
Das Maschinenbaustudium selbst
konfrontiert hingegen nach einer kurzen Umgewoehnungsphase die Studenten
mit keinen revolutionaeren Lernbedingungen. Besonders das Grundstudium
ist sehr verschult. Am besten laesst sich die Methodik mit "Schule ohne
Anwesenheitspflicht" umschreiben. Auch Faecher wie Mathematik, Physik oder
Chemie sind wohl bekannt. Allerdings muss vor der sehr grossen Stoffmenge
und dem hohen Lerntempo gewarnt werden. Hier faellt ein Vergleich zur Schule
schwer. Die Faehigkeit, grosse Lernstoffmengen sehr schnell zu begreifen,
oft und besonders im Grundstudium auch stur auswendig zu lernen, und dann
anzuwenden, wird an einer Hochschule vorausgesetzt. So ist vielleicht auch
erklaerbar warum die Abbrecherquote bis zum Vordiplom bei bis zu fuenfzig
Prozent betraegt. Dennoch sollte man sich ob dieser Zahlen nicht entmutigen
lassen. Denn wer ein bisschen Begabung und vor allem Fleiss und Einsatz
zeigt wird nicht automatisch scheitern, zum anderen gilt: ist das Vordiplom
erst einmal geschafft, absolvieren ungefaehr neunzig Prozent der dann Studierenden
auch ihr Hauptdiplom.
Frage:
Warum Praktikum ?
Das Industriepraktikum soll den
Studenten einen Einblick in die industrielle Produktion und den betrieblichen
Alltag ermoeglichen. Oft wird hier aktiv in der Fertigung mitgerabeitet
und spaetestens zu diesem Zeitpunkt sollte man eine eventuell vorhandene
Scheu vor Oel, Schmutz; Laerm und Staub ablegen. Das Praktikum verlangt
nach den Richtlinien der jeweiligen Hochschulen meist umfassende
Taetigkeiten in fast allen Fertigungsverfahren.
Die Praktikanten muessen in der
Regel Wochenberichte ueber die geleisteten Taetigkeiten schreiben, die
vom zustaendigen Meister gegenzuzeichnen und nach dem Praktikum vom Praktikantenamt
der zustaendigen Hochschule anerkannt werden muessen. Die Dauer betraegt
bei Fachhochschulen zwei mal 26 Wochen , bei Universitaeten einmalig
26 Wochen, wobei diese selbstverstaebdlich aufgeteilt werden koennen.
Zu beachten ist hierbei, dass die
Richtlinien bestimmte Fristen zu Ableistung fordern. So muessen bestimmte
Teile des Praktikums zu bestimmten Terminen (Immatrikulation, Vordiplom,
Hauptdiplom) abgeleistet und anerkannt worden sein.
Ein weiterer Aspekt liegt im Erfassen
der soziologischen Verhaeltnisse in einem Betrieb. Das Verhaeltnis und
die Zusammenarbeit zwischen Arbeitern, Meistern und Ingenieuren kann hier
direkt erlebt und nachvollzogen werden.
Das Praktikum muss nicht verguetet
werden, es wird in der Regel jedoch eine Verguetung gezahlt, die sich im
Bereich von einigen hundert Mark pro Monat bewegt.
Desweiteren teilt sich das Industriepraktikum
zumeist in zwei Teile auf: dem Grund- und dem Fachpraktikum. die Grenzen
sind hierbei jedoch fliessend und die Gebiete, welche zum Grundpraktikum
oder zum Fachpraktikum gehoeren, unterscheiden sich von Hochschule zu Hochschule.
Auch ist das sogenannte Fachpraktikum von solchen Fachpraktika zu unterscheiden,
welche von Unternehmen direkt angeboten werden. Diese verlangen nahezu
immer das Vordiplom und stellen hoehere Anforderungen in Form von Mitarbeit
in kleinen Projekten etc. , dafuer liegt die Verguetung auch hoeher und
das Ergebnis durch Erfahrungsgewinn liegt auch fuer den Studenten
wohl wesentlich hoeher als bei Pflichtpraktika. |