Im Frühjahr 1945 kurz vor Kriegsende wurden die Kinder wegen der Bombenabwürfe aus den Städten auf´s Land evakuiert.
Ich, der vierjährige Kurti, kam damals von Ingolstadt (an der Donau) zu einer Bauernfamilie nach Schernfeld hinter Eichstätt hoch oben überm Altmühltal.
Die Familie hatte selbst zwei Kinder, die etwas älter waren als ich.
Meine Mutter, Emma Scheuerer, war an Ostern von der Stadt zu Besuch gekommen und hat uns fotografiert.
Am Ostermorgen bekamen wir Kinder von den Gastgebern je ein Osternest aus Moos mit einem Ei darin.
Etwa um 1900 kam im Fränkischen die Sitte auf, Dorfbrunnen mit Kränzen und Kronen zu schmücken.
In den letzten Jahrzehnten wurden in die Kränze ausgeblasene und bemalte Eier mit eingebunden.
Gegen Ende des 20. Jhs erreichte dieser Brauch Mittelbayern und an Ostern 2000 wurde in Ingolstadt von Palmsamstag bis Ostermontag das erste Brunnenfest gefeiert.
Heimatpfleger und Pfarrer konnten dem allerdings nicht viel abgewinnen, da es sich nicht um einen altbayerischen Brauch handelt.
Die Ursache für das Osterfest liegt in der Bibel begründet.
Der Name ist von dem althochdeutschen Monatsnamen "ostarun" abgeleitet.
Wasser und Eier sind christliche Lebenssymbole.
Ob ein vorchristlicher Eier-Brauch vorgelegen hat, kann meines Erachtens nicht erwiesen werden.
Es gab in Indien eine Göttin Usas.
Die Morgenröte wurde in Griechenland als Eos, in Rom als Aurora bezeichnet.
Der entsprechende Name einer möglichen mitteleuropäischen Göttin müsste "Austro", "die Östliche" sein, abgeleitet von den auf römerzeitlichen Weihesteinen nachgewiesenen Matronis Austriahenis.