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Erinnerungen der Großeltern an ihre Schulzeit


Klasse 6a
Erinnerungen der Großeltern an ihre Schulzeit

Geschichte hautnah: Am Beginn des Geschichtsunterrichts "forschten" die Buben der 6a in der eigenen Familie zum Thema "Schule bei Oma und Opa", soweit den Kindern diese Quellen greifbar waren. In diesem Umfeld erhielten auch andere Dinge aus fernen Zeiten plötzlich Bedeutung: Münzen, Schultaschen, Photos, das eigene Schulleben rückte im Vergleich neu ins Bewusstsein...
Aus ihren Recherchen stammen die folgenden (unfrisierten) Berichte:

Meine Oma bekam Kakao und Semmeln als Schulspeise, aber auch Lebertran...
Die 1. bis 8. Klasse war in einem Schulzimmer. Fast in jedem Dorf gab es eine Schule. Meine Oma trug selbst genähte Kleidung. Sie ging mit Holzpantoffeln in die Schule in Zuchering, die nur 500 m entfernt war. Im ersten Jahr hatte sie eine selbst geflochtene Tasche für die Schule. Sie hatten von der 1. – 4. Klasse eine kleine Schultafel, dann bekam meine Oma eine große Tafel mit Griffel. Zum Schreiben hatte sie Hefte und einen Federhalter mit Tintenfass.
Die Lehrer waren sehr streng und es gab noch mit dem Rohrstock Schläge auf die Finger und den Hintern.
Nach der Schule mussten die Kinder beim Bauern arbeiten, z.B. Gänse hüten oder Kartoffeln ernten.
Kevin K.

1924 – ein Interview
Wann gab es Essen?
Frühmorgens nach dem Kühemelken um 6.00 Uhr, Mittagessen um 12.00 Uhr und Abendessen meist erst nach getaner Feldarbeit um 19.00 Uhr.
Was gab es zu essen?
Morgens gab es meist Milch oder Brotsuppe und selbst gebackenes Brot; mittags Gemüse, z.B. Kraut, Kohlrabi, Gelbe Rüben mit Kartoffeln. Fleisch gab es nur am Sonntag. Abends gab es die Überbleibsel vom Mittag.
An besonderen Festtagen wie Erntedank, Kirchweih gab es Rindfleisch und Kücherl; Freitag war Mehlspeisen-Tag, nur bei besonderen Anlässen gab es Brathering.
Wie lange hattet ihr Schule?
Mit 6 Jahren war Schulbeginn, Holzpantoffel und Schürze waren die Schuluniform. Wir hatten Schulranzen, Tafel, Griffel, Feder und Tintenfass.
3 Jahre Grundschule, ab der 4.Klasse gab es Turnunterricht. Die gesamte Schulzeit betrug 7 Jahre, dazu kamen noch 3 Jahre Sonntagsschule (Berufsschule).
Wie viele Leute wart ihr in der Familie?
Großeltern, Eltern, 7 Kinder, 1 Knecht, 1 Dirn (Magd): 13 Personen in einem Haus.
Sebastian P.

Nach dem Krieg waren alle sehr arm, keiner hatte viel Geld.
In der Schule musste mein Opa mit vielen Klassen in einem Zimmer lernen, Englisch gab es nicht, auch keine Füller, ein Buch war für 10 Schüler vorhanden. Damals wurde man noch geschlagen, wenn man frech war!
Zum Essen gab es einen Schöpfer Kartoffelsuppe.
Nach der Schule musste mein Opa barfuß 3 km heim laufen. Aber es gab eine Möglichkeit, nicht laufen zu müssen: Man hing sich an einen Traktor und fuhr heimlich mit! Die Schule in der Stadt konnte er nicht besuchen, weil zu Hause zu viel Arbeit war.
Alexander B.

Mein Opa ging von 1933 bis 1941 in die Schule. Das waren 7 Jahre Volksschule und 1 Jahr Berufsschule. Die Unterrichtszeit war von 8.00 bis 13.00 Uhr und von 14.00 bis 16.00 Uhr. Sportunterricht hatten sie keinen, nur im Sommer gingen sie manchmal ins Freibad. Das Wasser wurde aus dem Köschinger Bach abgeleitet, es war eiskalt und die Frösche kamen durch das Rohr in das Becken. Auch ohne Sportunterricht wurde jedes Jahr ein Sportfest veranstaltet.
2 Jahrgangsstufen hatten in einem Klasenzimmer Unterricht. Zu Unterrichtsbeginn musste man seine Fingernägel zeigen, wenn sie nicht sauber waren, schlug einem der Lehrer auf die Finger. Andere Strafen waren: vor der Tür stehen, in der Ecke stehen, auf einem Holzscheit knien.
Andreas B.

Mein Uropa wurde 1926 mit 6 Jahren eingeschult... Damals waren 35 – 40 Kinder in einer Schulklasse untergebracht. Zu dieser Zeit gab es nur Obst und Butterbrote in der Pause. In den ersten Jahren lernte er Rechnen, Schreiben und Lesen. Bis zur 5. Klasse besuchte mein Uropa die Volksschule, dann wechselte er für 3 Jahre auf die Bürgerschule über. Dort benötigte er schon Hefte und Bücher; es wurden dort schon wesentlich mehr Fächer unterrichtet wie Erdkunde, Geometrie und Naturkunde.... In der Mittagszeit gab es immer Gemüse und Eintöpfe zu essen. Nach 8 Schuljahren wurde er aus der Schule entlassen. Danach widmete er sich ganz und gar der väterlichen Landwirtschaft.
Benjamin M.

Das Leben nach dem Zweiten Weltkrieg war nicht nur für die Erwachsenen schwierig, sondern auch für die Kinder. Sie waren nur einfach und primitiv angezogen. Von Juni bis Oktober sind die Kinder barfuß in die Schule gegangen. Im Winter wurde der Schulofen mit Holz und Kohlen geschürt. In einem Klassenzimmer waren vier Klassen zu je 10 – 12 Schülern und alle 4 Klassen hatten zusammen nur eine Lehrkraft. Die Hefte und das Schreibzeug erhielt man auf Bezugsschein. Die Kinder lernten Rechnen, Schreiben, Lesen, hatten Handarbeit und Religion. Das Rechnen war alles Kopfrechnen... Wenn eine Klasse ein Diktat bekam, hatten die anderen Klassen eine Schreib- oder Rechenaufgabe. Sie hatten leider auch Hausaufgaben auf. Das Pausenbrot haben sie von zu Hause mitnehmen müssen. Als Schulspeise bekamen sie Wasser mit Kakaopulver. Der Schulsport war im Sommer mit dem Ball spielen und im Winter Schlitten fahren.
Andreas A.

Die Schüler, die in Kösching in der Schule waren, mussten vor der Schule in die Kirche gehen. Die Schüler, die in der Kirche waren, durften sich hinsetzen, die anderen mussten stehen bleiben und bekamen eine Strafe..
Die Schüler hatten 8 Jahre Schule. Sie sagten statt "plus" "und", statt "minus" sagten sie "weg". Als Schulspeise gab es werktags manchmal warmes Essen, z.B. Schokoladenreis oder Eierspeisen, Kartoffelsuppe oder Erbsensuppe. Eine Breze kostete 3 - 6 Pfennig.
Markus W. und Robert B.

Mein Opa wuchs während des 2. Weltkriegs in Kösching auf und war bei Kriegsende 10 Jahre alt. Seine Eltern besaßen 3 Kühe und hatten einen Gemüsegarten.
Nahrungsmittel: Kartoffeln und Gemüse aus eigenem Anbau, Milch von den eigenen Kühen, selten Fleisch und Wurst aus eigener Schlachtung, Mehlspeisen, Obst wurde eingelagert oder eingeweckt, Bonbon: Minzenkugeln; es gab keinen Kaffee, keine Schokolade oder Südfrüchte.
Schule: Vor- und Nachmittagsunterricht... Bei Fliegeralarm gingen die Kinder nach Hause – Kösching wurde aber nicht direkt bombardiert.
Im Sportunterricht wurde Fußball oder Völkerball gespielt, am Wandertag ging man in Ortsnähe in den Wald und über die Felder.
Die Kinder mussten mit dem Fluraufseher Kartoffelkäfer sammeln. Sie liefen von April bis September barfuß. Schuhe wurden meist nur am Sonntag getragen.
Florian R.

Mein Opa wurde 1936 geboren. Im Krieg hat er seine Eltern mit 8 Jahren verloren und zog mit seinem Onkel nach Ingolstadt. Dort ging er in die Schule. Er hatte eine Griffelschachtel mit Buntstiften drin, Schere, Kleber und Feder. Hatte er etwas verloren oder kaputt gemacht, musste er viele Hausarbeiten machen und Strafen hat er auch bekommen. Als er seinen Schulabschluss hatte, wurde er Bauer und zog nach Lenting.
Meine Oma ist 1939 geboren. Im Krieg sind sie geflohen und landeten in Lenting. Dort ging sie zur Schule und wurde ebenfalls Bäuerin.
Georg S.

...Meine Bücher hatte ich von den großen Geschwistern. Uns ging es gut, denn wir hatten einen Bauernhof. In den Pausen hatte ich meistens ein Butterbrot dabei....
An was kannst du dich am besten erinnern?
Dass wir in der Früh kein Licht machen durften, denn sonst warfen die Flugzeuge Bomben ab; und so mussten wir im Dunkeln Kopfrechnen...
Thomas H.

Früher gab es sehr oft Fliegeralarm.
Die Lehrer hatten meistens über 50 Schüler, es waren auch meistens zwei Klassen zusammen mit einem Lehrer. Viele Kinder gingen oft nicht in die Schule, weil sie auf dem Feld helfen mussten, auch in den Ferien. Wenn sie mal nichts zu tun hatten, bastelten die Mädchen aus Mais Puppen und die Jungen spielten Fangen. In der Schule gab es noch nicht so schwierige Aufgaben und auch nicht so viel Hausaufgaben.
Tobias G.

Meine Oma wurde am 30.4.1934 in Neiße / Oberschlesien geboren. Als Flüchtlingskind von 10 Jahren wanderte sie über Österreich nach Deutschland aus...
Benedikt L.

...Meine Oma hatte nur Sport, wenn schönes Wetter war, sie spielten Völkerball. Im Schulgarten waren Stangen zum Klettern, sonst hatten sie nichts...
Im Unterricht mussten sie die Hände immer auf der Bank haben... Wie 1945 der Krieg aus war, hatten sie 1 Jahr keine Schule, bis dann West-Deutschland wieder alles ins Laufen brachte.
Mein Opa musste 5 km bei Wind und Wetter zur Schule gehen und davor noch in die Kirche....
Gabriel H.

 

Wie wars in Omas und Opas Schulzeit

Zu Großelterns Schulzeit bekam man Haue, wenn man seine Hausaufgeben nicht gemacht hatte oder etwas anstellte, manchmal musste man aber auch auf einem kantigem Holzbrett knien.
In einer Klasse waren nur 5-8 Schüler, allerdings mussten dafür alle Klassen, von der ersten bis zur achten sich ein Klassenzimmer teilen.
Ein Lehrer musste alle Fächer unterrichten können.
Im Krieg mussten alle Schüler, wenn Fliegeralarm war, in den Schutzkeller.
Die Schüler hatten keine Hefte, sondern mussten mit Kreide auf Schiefertafeln schreiben.
Es gab noch keine Computer und Taschenrechner, sondern nur einen Rechenschieber.
Man musste sich viele Sachen auswendig merken.
Simaon R., 6e, 2001

 

Omas Schulzeit!

Zu Omas Schulzeit gingen fast alle Kinder zu Fuß in die Schule.
Fahrräder konnte man sich damals noch nicht leisten, sie waren einfach zu teuer.
Der Weg war oft sehr weit und beschwerlich, zumal alle Schüler Holzschuhe getragen haben.
Nur wenige der Kinder hatten einen Lederschulranzen, die meisten banden ihre Bücher mit einer Schnur oder einem Ledergürtel zusammen.
Das Klassenzimmer war nur mit einfachen Holzbänken und Holzstühlen eingerichtet.
Geheizt wurde das Klassenzimmer mit einem Kohleofen.
Auch damals bestand eine Klasse schon aus mindestens 30 Schülern.
In der ersten und zweiten Klasse hatten die Schüler nur eine kleine Schiefertafel und einen Griffel zum Schreiben. Hefte gab es erst in den weiteren Klassen.
Oma erzählte, früher unterrichteten meist nur ältere Lehrer.
In der Pause gab es für jeden Schüler ein Glas warme Milch und eine Semmel dazu.
Zur Kartoffelernte hatten die Kinder Ferien, sie mussten dann aber auf den Feldern bei der Ernte helfen.
Thomas S., 6e, 2001

 


Nachricht hinterlassen: Kurt Scheuerer, Ingolstadt
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