Meditation der Achtsamkeit

 

Was hindert uns daran zu einem mitfühlenden und weisen Menschen zu werden? Freundlichkeit hat nichts zu tun mit Schwäche. Rücksicht und Achtsamkeit sind eine bewußter Weg der Befreiung.

Halte nicht an Wut, Schmerz, Enttäuschung und Verbitterung fest. Versuche sie zu durchschauen und umzuwandeln. So fangen wir an, anderen mit größerer Achtsamkeit und Verständnis zu begegnen. Gestehe dir zu, dass du Fehler machst und andere ebenfalls. Das Leben ist zu wertvoll.

 1. Meditation der Freundlichkeit (nach dem Metta-Sutra)

Probiere den Satz aus, zu dem du spontan einen Zugang hast. Nimm diesen Satz mit in deinen Alltag, hole ihn immer wieder hervor. Denke zunächst an Menschen, die dir wichtig sind. Später versuche auch die einzubeziehen, die du verletzt oder enttäuscht hast. Dann denke an die, von denen du verletzt wurdest. Versuche später auch, das du durch ich zu ersetzen... Sei sicher, dieser Satz führt zu einer Veränderung, auch wenn sie anfangs kaum wahrzunehmen ist!

 

"Mögest du glücklich sein!"

"Möge dich kein Unglück treffen!"

"Mögest du gesund sein!"

"Mögest du friedvoll sein!"

"Mögest du geliebt werden!"

2. Meditation der bewußten Atmung (nach dem Anapanasati-Sutra)

Fange zunächst ganz einfach an: Atme tief ein und atme langsam wieder aus. Lasse dir dabei die Zeit, die du brauchst. Finde deinen eigenen Rhythmus. Sei dir bewußt, dass du ein- und ausatmest!

 

Ich atme ein und bin mir bewußt, dass ich einatme.

Ich atme aus und bin mir bewußt, dass ich ausatme.

 

Ich atme ein, ich atme aus - ich bin mir meines Körpers bewußt.

Ich atme ein, ich atme aus - ich lasse friedvolle Ruhe einkehren.

Ich atme ein, ich atme aus - ich bin mir meiner Gedanken bewußt.

Ich atme ein, ich atme aus - ich lasse friedvolle Ruhe einkehren.

Ich atme ein, ich atme aus - ich bin mir meines Geistes bewußt.

Ich atme ein, ich atme aus - ich lasse friedvolle Ruhe einkehren.

Ich atme ein, ich atme aus - ich bin mir der Unbeständigkeit allen Seins bewußt.

Ich atme ein, ich atme aus - ich lasse friedvolle Ruhe einkehren.

 

Ich atme ein, ich atme aus - ich erlaube mir, ein Lernender zu sein.

Ich atme ein, ich atme aus - ich bin mir bewußt, dass ich Fehler mache.

Ich atme ein, ich atme aus - ich versuche meine Fehler nicht zu wiederholen.

Ich atme ein, ich atme aus - ich vergebe mir, dass ich Fehler gemacht habe.

Ich atme ein, ich atme aus - ich gebe mir selber.

 

Ich atme ein, ich atme aus - ich erlaube auch anderen Fehler zumachen.

Ich atme ein, ich atme aus - ich vergebe dir und mir.

© Arndt Büssing (2002)