Ich werde keine Substanzen einnehmen, die den Geist verwirren.
Ken Kessel JDPSN
Meister Soeng Am Eon rief sich jeden morgen selber "Meister!" und antwortete sich dann "Ja!"
"meister, du mußt klar bleiben!" - "Ja!"
"Laß die niemals von anderen betrügen, zu keiner Zeit!" - "Ja! Ja!"
Seong Am Eon hatte die Angewohnheit, sich selber zu rufen und sich selber zu antworten. Zwei Geiste. Welcher war der richtige? Welcher ist der richtige Meister?
Das Gelübde sagt: "Ich gelobe, keine Gifte zu nehmen, die zur Unachtsamkeit verleiten." Wenn du Soeng Ams Geisteshaltung erlangst, dann ist das Gelübde ganz von selbst gehalten. Wenn du Soeng Ams Geisteshaltung nicht erlangst, dann hilft es, auf das Gelübde als Leitlinie zurückzukommen.
Auf das Gelübde als Richtlinie zurückzukommen, weist dich auf dich selber zurück. Wenn du Alkohol und Drogen meidest, dann können sie dich auch nicht vergiften. Was gibt es noch, dass dich vergiften? Geld? Essen? Sex? Ehre? Schlaf? Deine Ideen? Zen?
Die Dinge nicht so zu sehen wie sie sind, ist bereits Unaufmerksamkeit. Alles was wir tun und nutzen, damit wir nicht klar sehen, ist ein Gift.
Wir brauchen materielle Dinge. Wir brauchen Lebensmittel. Wir brauchen Intimität. Wir brauchen Anerkennung. Wir brauchen Erholung. Wir brauchen es, Klarheit zu praktizieren. Wie sollen wir uns gegenüber diesen wichtigen Dingen verhalten? Wie stehen wir uns zu dem, was wir brauchen? Und wie sehr machen wir uns nur etwas vor, mit dem was wir vermeintlich brauchen?
Auf das Gelübde als Richtlinie zurückzukommen, weist dich auf dich selber zurück. Auf dich selber zurückverweisen heißt, dass deine Augen waagerecht ausgerichtet sind und dass deine Nase senkrecht steht. Wenn du das erkennst, dann bist du nicht vergiftet. Wenn du es nicht erkennst, dann gehe dem nach! Untersuche es!
(c)
Ken Kessel, JDPSN, Richmond, Virginia, USAÜbers. Dr.
Arndt Büssing, Schwerte (2002). Alle Rechte vorbehalten.