VIETNAM 1965-75
Der Vietnamkrieg 1965 - 1975 ist Teil einer Konfliktperiode, die bis in die heutige Zeit reicht. Die Franzo- sen regierten im heutigen Vietnam, in Kambodscha und Laos seit Mitte 1880. Während des 2. Welt- krieges übernahmen die Japaner. 1945 marschierten die britischen Truppen ein. Sie bereiteten den Weg für die Rückkehr der Franzosen vor. Dagegen lehnte sich die Koalition aus Kommunisten und Linksnationalen (als Viet Minh bekannt) auf. Es begann der Guerillakrieg.
Januar |
1947 | Krieg zwischen den Franzosen und den Truppen von Ho Tschi Minh. |
Mai | 1954 | Franzosen kapitulieren bei Dien Bien Phu. Ende ihrer Herrsc |
Juli | 1954 | Teilung Vietnams durch das Genfer Abkommen entlang dem 17. Breitengrad. |
1955 | Die US-Regierung unterstützt das Südvietnamregime Ngo Dinh Diem. | |
Juli | 1959 | Guerillas greifen US-Berater bei Bien Hoa an. Zwei erste amerikanische Opfer in Vietnam. |
Dezember | 1960 | Gründung der Nationalen Befreiungsfront. Ihr militärischer Flügel ist der Vietcong. |
Januar | 1961 | Präsident John F. Kennedy genehmigt neuen Widerstandsplan. |
Februar | 1962 | In Saigon wird das US-Militär-Assistenz-Kommando Vietnam (MACV) gebildet. |
Januar | 1963 | Die Armee der Republik Vietnam (ARVN) wird vom Vietcong bei Ap Bac geschlagen. |
November | 1963 | Präsident Diem wird gestürzt und getötet. Das Militär regiert. |
Juni | 1964 | |
August | 1964 | |
März | 1965 | |
April | 1965 | |
August | 1965 | |
September | 1966 | |
April | 1967 | |
September | 1967 | |
Januar | 1968 | |
Mai | 1968 | |
März | 1969 | |
Juni | 1969 | |
Februar | 1970 | |
April | 1970 | |
November | 1971 | |
März | 1972 | |
Januar | 1973 | |
August | 1974 | |
Januar | 1975 | |
April | 1975 | |
Dezember | 1978 | |
Juni | 1979 | |
Januar | 1987 |
Die kommunistischen Streitkräfte erkauften den Sieg mit eigenem Blut und die Zahl ihrer Toten über- steigt die der Amerikaner schätzungsweise um das Zwanzigfache. Sie führten einen heimlichen Krieg und nahmen große Verluste im Kampf gegen die massive Feuerkraft der USA hin. Aus fünf Prozent der nicht explodierten B-52 Bomben und zwei Prozent der Artilleriegranaten gewannen sie monatlich 800 Tonnen explosiven Materials für ihre Minenfallen.
Im Vietcong kämpften anfänglich viele Veteranen aus dem Krieg gegen die Franzosen in den 50ern. Das änderte sich mit Übernahme der Kriegsführung durch die Nordvietnamnesen. Einige Amerikaner hielten ihre Gegner für eine Horde selbstmörderischer Roboter, aber der Vietcong besaß mehr Sen- dungsbewußtsein als die meisten US-Truppen. So mancher im Süden Gefangene hatte auf seinen Körper tätowiert: "Geboren im Norden, um im Süden zu sterben." Sie berichteten von Beerdigungsfeier- lichkeiten, die man zu ihren Ehren abgehalten hatte - bevor sie ihren langen Weg südwerts auf dem Ho Tschi Minh-Pfad antraten.
Sie kämpften ohne großen Materialeinsatz mit unmodernem Gerät. Sie fügten der USA nicht nur eine militärische Niederlage zu. Es war die Zeit einer großen moralischen Katastrophe, in der Amerika seine Seele verlor.
Nach offiziellen Angaben starben 57.939 Amerikaner in Vietnam. Noch heute leiden jedoch über 500.000 der 2.700.000 nach Vietnam geschickten Amerikaner psychisch unter den sog. spät-traumatischen Be- lastungen. Für die Truppen und die Militärführung wurde Vietnam zu einer neuen Erfahrung ohnegleichen. Alle offiziellen Vorhersagen zu einem schnellen Kriegsende waren falsch. So hatte Präsident Lyndon Johnson 1964 erklärt, die nordvietnamnesische Industrie könne innerhalb von zwölf Tagen vernichtend bombardiert werden. Tatsächlich kostete allein 1965 und 1968 die Bombardierung des Nordens sechs Milliarden Dollar, die allerdings nur einen Schaden von 600 Millionen Dollar anrichteten.
Die amerikanischen Truppen befanden sich in Vietnam in einer Situation ohne Ausweg.
Und so dauerte es nur wenige Jahre, bis Moral und Disziplin sanken. Mehr als 32.000 Personen deser- tierten. Man bezeichnet die offizielle Zahl von 778 gezielten körperlichen Angriffen auf unbeliebte Offi- ziere oder Soldaten ("fraggings") allgemein als eine grobe Untertreibung der tatsächlichen Ereignisse.