Was ist Critical Mass ?

Von der Critical Mass Berlin.

Critical Mass ist eine gemeinsame Fahrradfahrt durch die Stadt, bei der wir uns friedlich ein Stückchen Straße und damit Lebensqualität zurückholen. Es ist keine Demonstration für oder gegen irgendetwas, sondern wir treffen uns, um gemeinsam Rad zu fahren, im Sommer auch begleitet von Skatern. Als Nebeneffekt dieser Tour zeigen wir uns als aktive VerkehrsteilnehmerInnen, die in der Masse endlich einmal wahrgenommen werden müssen. Als solche halten wir uns selbstverständlich an die Verkehrsregeln, auch wenn Hunderte von uns in dieselbe Richtung fahren. Wir brauchen dann zwar eine Menge Platz, aber an Staus in der Stadt sollten Autofahrer gewöhnt sein und so mancher Fahrer, der uns neidvoll nachgesehen hat, fährt inzwischen die Critical Mass mit.

Die Fahrtroute ist nicht festgelegt; wo es lang geht und wie lange gefahren wird, kann niemand vorhersagen. Nur der Treffpunkt - letzter Freitag im Monat um 17:00 Uhr am Rotebühlplatz [für Stuttgart, Anmerk.] - steht fest. Wer an diesem Tag Lust hat, sich mal nicht als EinzelkämpferIn durch den Verkehr zu bewegen, sondern im Schutz einer großen Gruppe, auf dem glatten Asphalt der Straße zu rollen anstatt über einen schmalen Radweg zu holpern, ist herzlich zum Mitfahren eingeladen.

Critical Mass hat für verschiedene Menschen verschiedene Bedeutung: Fahrrad fahren, nette Leute kennenlernen, Autos verdrängen, Fahrrad fahren, FreundInnen treffen, Berlin kennenlernen (die Fahrt führt immer wieder in den Einzelnen unbekannte Gegenden), sich bemerkbar machen, Spaß haben, Fahrrad fahren und vieles mehr.

Es gibt keine Veranstalter dieser Tour, auch wenn die Polizei wohl nie aufgeben wird, danach zu suchen. Wenn niemand kommt, findet Critical Mass nicht statt. Dies ist bisher allerdings weder bei Regen noch bei Frost vorgekommen und ist wohl auch nicht zu erwarten, da sich innerhalb der Critical Mass im Laufe der Zeit viele Freundschaften gebildet haben und das gemeinsame Fahren auch bei nicht so schönem Wetter Spaß macht.

Zur Zeit starten in Deutschland in immer mehr Städten RadlerInnen zur gemeinsamen Fahrt durch ihre Stadt. Die Treffpunkte wurden - soweit bekannt - aufgelistet, damit jedeR mitfahren kann, auch wenn er oder sie sich am letzten Freitag des Monats nicht in Berlin aufhält.

Probleme

Eigentlich dürfte es gar keine Probleme geben, die Realität sieht aber leider anders aus. Zum einen hat die Polizei anscheinend den Auftrag, uns nicht nur zu beschützen, sondern immer mindestens von zwei Personen die Personalien festzustellen, egal, wie viele wir sind und wie wir uns verhalten. Also Personalausweis mitnehmen, das vereinfacht die Prozedur. Dies hält leider inzwischen einige RadlerInnen davon ab, an der Critical Mass teizunehmen und das ist vermutlich auch so beabsichtigt.

Problematische Situationen können sich auch ergeben, wenn entweder ein Auto- oder ein Radfahrer meint, der jeweils anderen Gruppe zeigen zu müssen, wer stärker ist. Dies ist bisher glücklicherweise erst ansatzweise vorgekommen und ausdrücklich unerwünscht. Durch die inzwischen meist überaus deutliche Polizeipräsenz während unserer Fahrt halten sich die meisten Autofahrer zurück, auf das Verhalten der RadlerInnen müssen wir selber achten.

Wer ist verantwortlich ?

Alle und niemand. Jeder ist für sich und sein Verhalten selber verantwortlich. Wer nicht mitfahren will, bleibt zu hause. Wer vorne fährt, hat eventuell die Chance, die Route mitzubestimmen und wird daher von der Polizei für verantwortlich gehalten. Wer der Spitze hinterherfährt, hat sich selber dazu entschieden und trägt somit die Verantwortung für seine Entscheidung; möglicherweise fährt ein Teil der Masse dann woanders lang.

Critical Mass ist ein friedliches Happening und soll vor allem den Beteiligten Spaß machen, also fahre mit und freue Dich an Deinem Rad, den anderen RadlerInnen, dem Wetter und daß wieder der letzte Freitag des Monats ist. Wir blockieren nicht den Verkehr, wir sind der Verkehr !


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